Die Fahrt nach Nerja

Eigentlich begann alles ganz gut. Kurz vor halb neun ging es los. Laut meinem Navi müsste kurz vor der Autobahnauffahrt eine Tankstelle sein, war auch nötig, denn ich hatte nur noch für 70 km Benzin im Tank – der Weg nach Nerja aber ist 150 Kilometer lang.

Also los, Helm auf, Navi an, bisschen durch verwinkelte Gassen gefahren und irgendwann entschied mein Navi wohl, dass eine andere Auffahrt zur Autobahn die viel bessere sein müsste. Dann noch eine gesperrte kleine Straße, weswegen man wieder durch die halbe Stadt musste um dort rauszukommen wo man vor der Sperrung hin wollte und plötzlich war ich eben auf der Autobahnauffahrt und nirgendwo eine Tankstelle.

Egal, dachte ich mir, wird schon bald eine kommen. Kam halt nur nicht 🙂 In 50 Kilometern wäre die nächste Stadt gewesen, und – so dachte ich es mir – dort wird es bestimmt was zu tanken geben, wird halt etwas knapp. Glücklicherweise kam dann aber doch vorher noch eine Ausfahrt mit direkt angebundener Tankstelle und so hatte ich die Möglichkeit vollgetankt die Reise weiter anzutreten. Das war auch die einzige Tankstelle bisher in Spanien mit Bedienung. Ein junges Mädchen kam gesprungen um mir beizustehen, aber die Sprachbarrieren verhinderten, dass ich betankt worden wäre. Hab ich aber auch ganz gut alleine hinbekommen. Rein zum zahlen. In der Tanke war noch ein Café und da saßen die ersten schon und haben Kaffee und Brötchen geschmaust. Bezahlt habe ich wie immer mit Karte, bzw. mit dem Handy. Das geht super einfach und mein Tankbeträge variieren so zwischen 12 und 20 Euro. Mehr passt in die Karre eh nicht rein. Brav bedankt und vollgetankt ging es dann weiter Richtung Nerja. Gibt einem ein viel besseres Gefühl, wenn man weiß, dass man zumindest seitens des Benzinvorrats das anvisierte Ziel erreichen kann 🙂

Irgendwann kam ne Baustelle, und die Autobahn war gesperrt, also runter von der Autobahn und mitten in den Bergen hinab ins Tal nach Los Yesos. Dort ging es eine ganze Zeit direkt am Meer entlang über kurvige Straßen, durch dichten “Meeresnebel” und das alles bei angenehmen 17° Celsius. Vor mir fuhr ein Fahranfänger, der mit einem L am Auto schon von weitem zu erkennen war. Der hielt sich auch – als Spanier(!) – genauestens an die Tempolimits und so zuckelten wir mit 55 km/h um die Kurven. Kam mir sehr entgegen. Irgendwann ging es dann wieder auf die Autobahn und dann durch den dichten Nebel durch die Berge. Über dem Meer scheinen sich am Morgen wohl die Wolken auszuruhen. Zumindest sah es so aus. Und so kurvte ich mit offenem Visier gemütlich mit um die 90 km/h durch die bergige Gegend, über Brücken und durch Tunnels Der längste Tunnel war knapp 3 Kilometer lang. Da drin ist es schön kühl und man hat seine Ruhe 🙂 Man muss es auch mal positiv sehen.

Nur als direkt nach einem Tunnel durch den Berg am Tunnelausgang dann auch gleich noch die Brücke über eine Schlucht kam, war ich dann doch etwas angefressen von der Route 🙂 Vor mir allerdings waren drei spanische Motorradfahrer, die auch gemütlich mit 100 km/h durch die Gegend fuhren, und ich dachte mir: was die Spanier können, kann ich schon lang. Also Olé und wie ein furchtloser Matador mich an die spanische Motorrad-Meute rangehängt 🙂

Wenn man nach Nerja reinfährt, sieht man sehr schön das Meer. Es ist wirklich eine tolle Gegend. Sobald ich mich fit genug fühle, werde ich nachher mal umherfahren und ein paar Bilder machen.

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5 Gedanken zu „Die Fahrt nach Nerja

  1. 😀
    Ich meinte mehr so generell auf der Tour, in Deutschland und auch unterwegs. Kam Dir keiner entgegen, der (nur) mit der Linken gegrüßt hat?
    Motorradfahrer machen das untereinander eigentlich dauernd (gibt Moppedarm). Als ich vor ein paar Jahren noch mit dem Mopped (=“richtiges Motorrad“, A-Lappen) unterwegs war, hab ich jeden gegrüßt: Andere Moppeds, Roller, Moppedpolizei (grüßt hier in HH auch zurück, andernorts keine Ahnung), winkende Kinder (Pflicht!) und wer sonst noch so gegrüßt werden wollte und sollte.

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